Was macht meine Herangehensweise besonders?
Ich arbeite mit einem systemtheoretischen Fundament, das auf den Ideen von Niklas Luhmann basiert. Anstatt Organisationen als Summe ihrer Mitglieder zu betrachten, verstehe ich sie als Kommunikationssysteme, die über Strukturen, Erwartungen und Entscheidungsprozesse ihre eigene Wirklichkeit erzeugen. Das bedeutet: Veränderung entsteht nicht durch das „Einschalten“ neuer Prozesse oder das Ersetzen einzelner Personen, sondern durch bewusste Irritationen in bestehenden Kommunikationsmustern.
Dabei nutze ich Paradoxien und Spannungsfelder als Ausgangspunkt, nicht als Störfaktor. Vertrauen und Kontrolle, Stabilität und Wandel, Geschwindigkeit und Qualität – all diese Gegensätze sind nicht auflösbar, aber gestaltbar. Meine Aufgabe ist es, diese Spannungen sichtbar zu machen und Organisationen darin zu befähigen, sie zu regulieren, statt sie aufzulösen.
Wie sieht das konkret aus?
In der Zusammenarbeit mit meinen Kunden geht es selten um die Einführung eines standardisierten Frameworks. Stattdessen erarbeite ich gemeinsam mit Führungsteams und Schlüsselpersonen ein tiefes Verständnis der aktuellen Organisationsdynamik:
- System/Umwelt-Differenz: Wo endet die Organisation – und wo beginnt ihre Umwelt? Welche Erwartungen wirken von außen, und wie werden sie intern verarbeitet?
- Leitprozesse der Dynamik: Welche wiederkehrenden Muster steuern Entscheidungen, Kommunikation und Zusammenarbeit – bewusst oder unbewusst?
- Paradoxe Strukturen: Welche Widersprüche werden aktuell unterdrückt, obwohl sie wertvolle Energie freisetzen könnten?
Durch gezielte Analysen, Interviews und Workshops entsteht ein Bild, das nicht als „Diagnose“, sondern als Orientierungsrahmen dient. Denn Organisationen sind operativ geschlossen: Sie verändern sich nur durch ihre eigenen Entscheidungen. Meine Rolle ist die eines Impulsgebers, Übersetzers und Sparringspartners – nicht die eines Mechanikers, der von außen „eingreift“.
Welchen Nutzen hat das?
Organisationen, die auf diese Weise ihre eigene Dynamik verstehen, entwickeln eine neue Form von Steuerungsfähigkeit – nicht im Sinne von Kontrolle, sondern im Sinne von gestalteter Selbstorganisation. Typische Ergebnisse sind:
- Klarheit über die wirksamen und unwirksamen Hebel der Veränderung
- Reduktion von Reibungsverlusten durch bewusste Entscheidungslogiken
- Höhere Anschlussfähigkeit gegenüber der Umwelt (Kunden, Märkte, Partner)
- Stärkere Resilienz durch gelebte Ambiguitätstoleranz
Für wen ist das relevant?
Meine Arbeit richtet sich an Unternehmen, die sich nicht mit oberflächlichen Transformationen zufriedengeben, sondern die eigene Funktionslogik verstehen wollen. Ob Mittelstand oder Konzern, produzierendes Gewerbe oder Wissensorganisation – entscheidend ist die Bereitschaft, hinter die offensichtlichen Probleme zu blicken und die eigene Illusion der Kontrolle zu hinterfragen.
Fazit
Organisationsentwicklung heißt für mich nicht: Strukturen umbauen und hoffen, dass Verhalten folgt. Es heißt: Denken in Unterscheidungen kultivieren, Paradoxien als Ressource nutzen und Organisationen dazu befähigen, ihre Zukunft selbst zu gestalten.
Möchten Sie herausfinden, welche Dynamiken in Ihrer Organisation wirken – und welche Potenziale darin verborgen sind? Sprechen wir über Ihre Ausgangslage und die nächsten möglichen Schritte.